Übergewicht? Wenn Diäten und Verzicht nicht zum Erfolg führen

Übergewicht hat in vielen Fällen ganz andere Ursachen als nur Probleme mit dem Essen.

 

Wer selbst einmal eine Diät gemacht hat weiß meistens, dass der schwerste Teil des Weges nach der Diät liegt. Dann gilt es das Gewicht zu halten. Da bei einer Diät die Gewichtsabnahme meistens über eine reduzierte Kalorienaufnahme erfolgt, kommt es häufig danach wieder zu einer Gewichtszunahme. Wer hat schon Lust und Disziplin dauerhaft Kalorien zu zählen und zu verzichten? Zumal der Körper durch die reduzierte Kalorienzufuhr in den "Notfallmodus" umschaltet und seinen Energiebedarf automatisch anpasst. Man fühlt sich kraft- und energielos und irgendwann verfällt man wieder in das gewohnte Essverhalten.

Der sogenannte Jo-Jo-Effekt, der aufgrund von Diäten, Hungern, Essanfällen und manchmal sogar Erbrechen ausgelöst wird, ist dabei oft nur die Spitze des Eisberges. Da  Essen häufig auch als "Problem-Löser" dient - gemäß dem Sprichwort: "Essen macht glücklich." - können Diäten keine dauerhafte Lösung sein. Es macht wenig Sinn kurzfristig abzunehmen, wenn das Essverhalten nicht hinterfragt und verändert wird.

Achtung! Nicht jeder, der beim Essen mal über die Stränge schlägt, hat ein Problem!

 

Wenn das Gewicht  zur Belastung wird - körperlich und psychisch - dann besteht Handlungsbedarf.

 

Bei der Entstehung von Übergewicht spielen viele Faktoren eine Rolle:

Körperlich:  häufige Diäten mit großem Gewichtsverlust  führen zu noch mehr Gewicht, Risikofaktoren für Diabetes, Erkrankungen des Herzkreislaufsystems und des Bewegungsapparates nehmen zu

Persönlich:  z. B: ein geringes Selbstwertgefühl, Unzufriedenheit mit der Figur oder die übermäßige Definition  des Selbstwertes über das eigene, äußere Erscheinungsbild

Emotional: mangelnde Anerkennung, sich nicht geliebt fühlen

… die Liste ließe sich fortsetzen. Betroffene, die einmal in diesem Teufelskreis gelandet sind, kommen meist allein nicht wieder heraus. 

 

Die meisten Betroffenen essen dann, wenn der Frust besonders groß ist.

 

"Mit dem Essen stopfe ich das schwarze Loch in mir...!" oder "Wenigstens ich tue mir etwas Gutes, wenn es sonst keiner tut." oder "Das habe ich mir verdient." ... Das sind Erklärungsversuche oder auch die unbewusste Rechtfertigung vor dem eigenen schlechten Gewissen, spätestens dann, wenn das Essen vorbei ist.

Dabei spielt es häufig keine Rolle, ob ein Hungergefühl vorhanden ist. Essen dient als Ventil, um Frustration, Ängste, Druck zumindest kurzfristig abzubauen.

Im Kampf gegen das Übergewicht kann an vielen Ansatzpunkten gearbeitet werden.

Sicher stimmen Sie mir zu, dass ohne gesunde Ernährung und Bewegung kein Gewicht auf Dauer reduziert werden kann. Genauso wichtig ist aber die parallele Arbeit an den Hintergründen und Auslösern des Essverhaltens. Eine Analyse der Situationen, in denen gegessen wird, führt meist zu den "eigentlichen" Themen, die letztendlich zur Frustration und Unzufriedenheit führen bzw. geführt haben. Diese belastenden Situationen und Gedanken können mithilfe einzelner Methoden aus der Verhaltenstherapie bearbeitet werden. Begleitend wird an sozialen Kompetenzen, der Körperwahrnehmung und am Selbstbild gearbeitet. Alternative Methoden zur Stressbewältigung werden erlernt.

 

Ein Beispiel aus der Praxis:

 

Eine 2-fache Mutter erwachsener Kinder sucht Unterstützung in meiner Praxis. Nach der Geburt der Kinder sei sie nie wieder wirklich schlank gewesen. (Was bedeutet schlank eigentlich?) Ihren Beruf habe sie den Kindern zuliebe aufgegeben. Für ein "eigenes" Leben sei nie Zeit gewesen, da der Mann viel in der Arbeit gewesen sei. So habe sie ihre Hobbies komplett aufgegeben und auch der Kontakt zu Freundinnen sei stark zurückgegangen. Im Laufe der Jahre hat sie immer wieder versucht an Gewicht abzunehmen. Dies sei zwar kurzfristig gelungen, aber danach habe sie immer wieder viel mehr zugenommen, als vorher abgenommen. Irgendwann konnte sie sich selbst nicht mehr leiden und schämte sich für ihr Äußeres. Während sie früher immer viel Wert auf schicke Kleidung und ihr äußeres gelegt habe, blieben ja jetzt eh nur weite T-Shirts  oder Kleider. Früher habe sie gerne "bunte" Sachen getragen. Das traue sie sich jetzt aber nicht mehr, da sie nicht auffallen möchte.

Ihre Beziehung zu ihrem Mann leide besonders, da sie seit ein paar Jahren aus Scham für ihren Körper auch keine körperliche Nähe mehr zulassen könne. Auch beruflich konnte sie keinen Fuß mehr fassen. Seit die Kinder aus dem Haus seien, fühle sie sich völlig nutzlos. Sport könne sie aufgrund des Gewichtes  keinen mehr machen, was das Abnehmen noch schwerer mache.

Das Übergewicht hat körperlich zu starken Einschränkungen geführt. Große Anstrengungen seien ohne Atemnot fast nicht mehr möglich. Die Gelenke schmerzen - jegliche Lust auf Bewegung sei vergangen. Ihr ganzes Leben sei inzwischen eingeschränkt.

 

Der erste Schritt

Die Klientin litt so sehr unter der Situation, dass sie ihren ganzen Mut zusammengenommen hat und nun mit therapeutischer Unterstützung die Ursachen des Essverhaltens herausfinden und ändern möchte.

Dieser erste Schritt beinhaltet eine große Chance auf Veränderung. Gerade bei Frauen, bei denen die Kinder erwachsen und gerade aus dem Haus sind, ist es  wichtig, dass diese ihre Rolle  (wieder-) finden und definieren. Sei es beruflich, als Partnerin und als Frau. Hierbei können unterstützend Werkzeuge aus dem Coaching eingesetzt werden.

 

Mehr Zufriedenheit mit dem eigenen Leben und Körper führt automatisch zu mehr Lebensqualität und vor allem Lebensfreude.

 

Wenn Sie sich in dem Text wiederfinden und etwas ändern möchten, wagen Sie den ersten Schritt!

Gerne informiere ich Sie bei einem Kennlerngespräch über meine Arbeitsweise. Sie haben die Gelegenheit mich persönlich kennenzulernen und wenn die "Chemie" auf beiden Seiten passt passt, einen neuen Weg einzuschlagen.

 

Seminar "Essen aus Lust, statt Frust

Wenn Sie sich genauer zu dem Thema informieren wollen, besuchen Sie mein Seminar am 1.4.2023.

 

Praxis

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